REZENSION - "Vollendet" von Neal Shusterman

Erschienen im: Sauerländer Verlag

Veröffentlicht seit: August 2012

Einband: Gebundene Ausgabe

Buchreihe: Vollendet (Unwind)

                                                                                                                                                       INHALT:

In einer nicht allzu fernen Zukunft, nach einem verherrenden Krieg, wurde eine Charta geschaffen um den Frieden auf der Welt zu sichern. Diese Charta des Lebens ermöglicht es allen Eltern ihre Kindern zwischen dem 13 und 18 Lebensjahr "umwandeln" zu lassen. Sprich die einzelnen Organe des Kindes werden in ihren Einzelteilen entnommen und anderen Spendern implantiert. Laut Charta ein völlig schmerzfreier Prozesss, welches das Kind dennoch weiterhin am am Leben lässt - nur eben nicht im selben Körper.

Connor, Risa und Lev sind 3 dieser Jugendlichen, deren Eltern in die Umwandlung eingewilligt haben.

Doch bevor sie zum Ernte-Camp gelangen, führt das Schicksal die 3 zusammen und ein Überlebenskampf beginnt...

COVER:

Das Cover der deutschen Bucherscheinung ist sehr schlicht und Titel sowie Gestaltung sagen wenig bis nichts aus zum Inhalt des Buches. Die englichen Cover gefallen mir da wesentlich besser. Dennoch ist es wenigsten erfreulich, dass zur Abwechslung mal keine nichtssagende Person auf dem Cover ist, von daher ist es nicht das allerschlechteste Cover.

SCHREIBSTIL UND HAUPTCHARAKTERE:

Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen. Neal Shusterman hat im Wechsel immer die 3 Hauptcharaktere ein Stück begleitet und jeweils aus deren Blickwinkeln die Geschichte wiedergegeben. So konnte man sich in alle 3 Charaktere Connor, Risa und Levi hineinversetzen und deren Hintergründe, Emotionen besser verfolgen. Auch wurde unter anderem teilweise aus anderen Perspektiven von einigen Nebencharakteren geschrieben um hier noch weitere Hintergrundinformationen zu erhalten, welche zur Geschichte teilweise wichtige Einsichten beigetragen haben.

Dieser Schreibstil war dadurch sehr mitreißend und man kam schnell in die Story rein.

Bezüglich der Charaktere kommen alle 3 aus verschiedenen Umgebungen und Familienhintergründen, was der Geschichte auch mer Tiefe gab. Connor und Risa haben mir hierbei am meisten gefallen, da sie sehr starke Charaktere waren, die mir einfach sympatissch wurden im Laufe der Geschichte. Einzig mit Levi kam ich leider nicht ganz klar, da er im Verlauf der Geschichte eine ambivalente Entwicklung erlebt, die mir anstößig war und er auch am Anfang nicht gerade der sympatichste Charakter in der Truppe war.

FAZIT:

Der 1. Teil dieser 4-teiligen Reihe (Quattrologie) hat mir sehr gut gefallen. Die dystopische Handlung war sehr gut gezeichnet und erdacht und wurde richtig gut und nachvollziehbar umgesetzt. Nur leicht gab es kapitelweise gerade aus Lev's Perspektive kleinere Hängerchen, welche aber der Spannung der Geschichte keinen Abbruch gab.  Die Vorstellung dass es solch ein Szenario in der Zukunft geben könnte ist sehr erschreckend, aber nicht undenkbar, was einen gewissen Grusel - und Gänsehautfaktor mitschwingen lässt. Das Ende des 1. Teils ist insoweit abgeschlossen, sprich es gibt keinen wirklichen Cliffhanger. Dennoch möchte man wissen wie die Geschichte sicch weiterentwickelte und welche Gefahren sich noch stellen.

Zusammenfassend hat mir der Auftakt sehr gut gefallen und ich würde diese Dystopie zu einer meiner liebsten bisher zählen. Ich bin sehr gespannt ob die 3 Folgebände dieses Niveau weiter aufrechthalten können.